Was darf bei einem Alpenurlaub mit dem eigenen PKW natürlich nicht fehlen? Genau, ein Alpenpass um das Panorama aus einer anderen Perspektive genießen zu können. Bei unserem letzten Urlaub in Südtirol haben wir den Passo Rolle (deutsch: Rollepass) im italiensichen Trentino ausprobiert.
Allgemeines zum Passo Rolle
Die maximale Höhe des Passes liegt bei 1984m ü NN. Die Straße verbindet Predazzo im Fleimstal mit dem Skiort San Martino di Castrozza und Fiera di Primiero im Valle Cismon und liegt im Gebiet des Parco Naturale Paneveggio – Pale di San Martino. Bereits im Jahr 1872 wurde die Straße fertiggestellt und zählt somit zu einer der ältesten Passstraßen in den Dolomiten. Der Passo Rolle wird während der Giro d’Italia regelmäßig befahren, ist ansonsten aber eher unbekannt. Die etwa 44 km lange Strecke besteht aus 40 Kehren und passiert den Stausee „Lago di Forte Buso“.
Panoramapunkt am Passo Rolle
Wir sind den Rollepass Ende Dezember gefahren. Trotz der Jahreszeit hatten wir keinen Schnee in den italienischen Bergen, sondern strahlend blauen Himmel bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Wiesen waren staubtrocken, da es dort seit über einen Monat nicht mehr geregnet hatte. Für uns war es ganz praktisch, da wir querfeldein über die Sommerweiden der Kühe laufen konnten und somit jeden Punkt im Gelände ohne Glatteisunfälle oder Matschabenteuer erreichen konnten.
Am östlichsten Panoramapunkt (siehe Karte) kann man direkt auf einem Parkplatz neben der Straße parken. Läuft man in Richtung der Bergspitzen entdeckt man einen Wanderweg, der in diese Richtung weiterführt. Für mich war dieser Fleck einer der tollsten Orte im Jahr 2016: Auf der staubtrockenen Weide konnte ich mich auf einen der vielen Steine setzen und die Wintersonne in vollen Zügen genießen. Die windgeschützte Lage sorgte dafür, dass es nicht zu kalt wurde. Barkley, unser Hund, hatte genügend Fläche, um sich richtig auszutoben und Matthias konnte ungestört seine neue Drohne ausprobieren. Doch nicht nur die Ruhe und Weite waren beeindruckend, auch der Panoramablick auf die Dolomiten und den Pass waren es wert hier zu Verweilen. Am Scheitelpunkt vom Passo Rolle gibt es mehrere Unterkünfte und Restaurants. Hier lohnt es sich einen kleinen Spaziergang zu unternehmen.
Auch wenn der Passo Rolle nicht so bekannt ist wie das Stilfser Joch oder das Pennser Joch, lohnt sich eine Durchfahrt. Leider liegt er etwas abseits, sodass man ihn kaum als Alternative zu einer anderen Straße fahren kann. Wer jedoch sowieso in der Gegend ist, sollte sich das Panorama und den Kurvenspaß nicht entgehen lassen.