Am ersten Dezemberwochenende findet jährlich ein Töpfermarkt im Schlosshof von Thurnau statt. Bisher kannte ich Thurnau nur vom Vorbeifahren, nachdem wir aber eine zweitägige Tagung im Schloss hatten, lernte ich den Ort doch etwas mehr kennen. Ein Flyer machte mich auf den Weihnachtsmarkt aufmerksam. Da das Wetter an dem Wochenende gut war, haben wir einen kleinen Ausflug dorthin unternommen.
Thurnau ist ein kleiner Markt im Landkreis Kulmbach mit etwas mehr als 4.000 Einwohnern. Bekannt ist Thurnau durch sein Töpfereimuseum, seinem Schloss und der St.-Laurentius-Kirche. Wenn man durch den Ort fährt, fällt im historischen Ortskern sofort die Brücke auf, die das Schloss mit der gegenüberliegenden Kirche verbindet. Gerüchten zufolge wurde der Brückengang errichtet, damit die Schlossfamilie bequem zur Sonntagspredigt gelangen konnte, ohne anderen Dorfbewohnern begegnen zu müssen. Ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Hinter dem Schloss liegt ein großer Weiher, den ich bei meinen ersten Besuchen in Thurnau garnicht entdeckt habe. Schuld war natürlich auch das schlechte Wetter – bei Dauerregen hat es keinen von uns in der Mittagspause nach außen gezogen. Als wir einigen Wochen später den Töpfermarkt besucht haben, sind wir anschließend noch etwas in Thurnau Spazieren gegangen und sind so zufällig auf den Weiher gestoßen. Die tiefstehende Sonne und das Laub am Ufer verwandelten den See in eine schöne, herbstliche Kulisse. Direkt daneben ist ein kleines Café, das sehr gemütlich wirkte. Da an dem Tag aber extrem viel los war, war leider auch das Café überfüllt. Wir liefen eine Runde um den See und staunten nicht schlecht über die teils sehr modernen Häuser auf der gegenüberliegenden Seite. So etwas erwartet man in einem kleinen Dorf eher weniger.
Mir gefällt Thurnau sehr gut, da es ein gepflegter kleiner Markt ist, der noch viele traditionelle Sandsteinhäuser besitzt und mit der Kirche und dem Schloss (inklusive Töpfereimuseumm) vorzeigbare Wahrzeichen besitzt. Das Schloss besteht mittlerweile auch aus einem Hotel und einem Restaurant. Das Essen während unserer Tagung war sehr gut, allerdings sind die Preise auch gehoben. Das Hotel sieht vielversprechend aus und wurde erst vor kurzem renoviert. Für Gäste, die sich Oberfranken anschauen wollen, würde ich den Ort auf jeden Fall empfehlen.