Ich bin eine begeisterte Skifahrerin, mein Freund stand allerdings noch nie in seinem Leben auf Ski. Deshalb habe ich mir zu Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk überlegt: eine Ski-Schnupperstunde im Skigebiet Latemar. Da wir für Silvester sowieso einen Kurztrip nach Südtirol geplant hatten, konnte man meine Geschenkidee perfekt mit der bevorstehenden Reise verbinden. Ob alles nach Plan funktioniert hat und was ich dabei alles beachten musste, könnt ihr im Folgenden ausführlich nachlesen.
Bevor ich die Skistunde überhaupt verschenken konnte, musste ich diese erst einmal organisieren. Dafür habe ich im Internet nach Skischulen im Skigebiet Latemar gesucht. Ich wählte dieses Skigebiet aus, da ich dort bereits Skigefahren bin und es mir sehr gut gefallen hat. Das Skigebiet kann man von mehreren Talstationen aus erreichen, die Skischule für die ich mich letztendlich entschied, befindet sich im Ort Pampeago, der lediglich aus ein paar wenigen Hotels und zwei Restaurants besteht. Ich vereinbarte eine Stunde mit einem deutschsprachigen Skilehrer für den Neujahrestag um 14Uhr. Per E-Mail wurde mir ein Preis von 30 EUR genannt. Damit man Skifahren kann, braucht man natürlich auch Ski, Stöcke und Skischuhe. Diese reservierte ich bereits vorab auf der Website des Skiverleihs, somit kostete die Skiausrüstung nur noch 15 statt 21 EUR.
Nachdem also die Planung der Skistunde und Beschaffung der Ausrüstung erledigt war, habe ich mich über die verschiedenen Skipässe informiert. Die Skischule teilte mir mit, dass es Punktekarten gibt, die billiger als der Tagespass sind und für eine Skistunde ausreichen. Leider fand ich im Internet nirgends Informationen über diese Punktekarte. Vor Ort konnten wir sie aber tatsächlich für je 17 EUR kaufen. Dieser Pass eignet sich auch für Skifahrer, die nur ein paar Stunden Skifahren wollen und nicht das ganze Skigebiet entdecken möchten.
Da das Geschenk auch optimal klappen sollte, habe ich mich vorab um alles Mögliche gekümmert. Dazu gehörte auch, abzuklären, wie ein absoluter Skianfänger den Anfängerberg, der sich leider nicht bei der Talstation sondern in 2.000 Meter Höhe befindet, erreichen soll. Ab Pampeago gibt es nur Sessellifte und bis dato bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass man diese auch nur mit angezogenen Ski benutzen kann. Der Treffpunkt mit dem Skilehrer sollte am Anfängerhang sein, wie ein Skianfänger, der noch keinerlei Gefühl für Ski hat, dort alleine hochkommen soll, blieb mir ein Rätsel. Deshalb vereinbarte ich mit der Skischule, den Treffpunkt mit dem Skilehrer nach unten – direkt vorm Eingang des Sesselliftes – zu verschieben. Der Termin um 14 Uhr war perfekt geplant, denn so hat man genügend Anreisezeit und kann nach der Skistunde noch selber etwas rumprobieren oder es sich in den Liegestühlen der Almhütte bequem machen. Somit war mein Vorhaben bestens organisiert.
Am Neujahr war es dann endlich soweit, das Probeskifahren konnte beginnen. Skianzug, Mütze, Handschuhe usw. hatte sich mein Freund von Bekannten geliehen, vollgepackt erreichten wir den Parkplatz von Pampeago, von dem ein kostenloser Shuttlebus bis zum Lift fuhr. Ich habe mir meine alten Ski mitgenommen, sodass ich innerhalb der einen Stunde selber etwas Skifahren konnte. Zuerst suchten wir den Skiverleih auf, der Verkäufer war leider sehr unfreundlich und half nicht einmal beim Schuhe anprobieren. Beim Bezahlen hat zum Glück alles funktioniert und auch die Ski selbst waren in einem akzeptablen Zustand. Danach besorgte ich die Skipässe und um halb zwei gingen wir zur Skischule, um uns anzumelden und ab hier verlief es leider nicht mehr nach Plan: das Mädchen am Empfang begrüßte uns gleich mit „Oh wir haben ein Problem“, was nichts Gutes bedeuten konnte. Unser seit Wochen geplanter Termin hatte sich leider auf 15:30 Uhr (1,5 Stunden später) verschoben – wieso man mir das nicht bereits vorab per Mail mitteilen konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Außerdem versuchten sie vor Ort zunächst 40 EUR für die Stunde zu verlangen, nachdem ich aber den vereinbarten Preis nannte, wurde dies ohne Verhandlungen sofort geändert.
Nun mussten wir in unserer vollen Skimontur 2 Stunden im schneelosen Tal warten. In der Zwischenzeit nach oben fahren, ging leider nicht, da 1. der Sessellift im Weg stand und 2. der Treffpunkt mit dem Skilehrer im Tal vereinbart war. Da aber zum Glück die Sonne schien (wir erwischten den sonnigsten und wärmsten Tag seit Wochen!), setzten wir uns, nachdem wir zu Mittag gegessen hatten, auf eine Bank und sonnten uns. Der Skilehrer war zum Glück pünktlich da und half meinen Freund dabei, den Lift erfolgreich zu meistern. Oben angekommen begann er gleich mit ein paar Trockenübungen und danach ging es auf den Anfängerberg. Die Skistunde an sich verging wie im Flug und der einzige Vorteil des verspäteten Termins war der, dass wir einen wunderschönen Sonnenuntergang auf der Piste erleben konnten. Nachteil war leider der, dass wir uns endlos beeilen mussten, die letzte Sessellift-Fahrt ins Tal zu erwischen. Wir schnallten unsere Ski ab, sprinteten – angefeuert vom Liftführer – den Weg nach oben zum Lift und hüpften auf den Sessellift. Und hier erfuhr ich, dass man Sessellifte auch ohne angeschnallte Ski benutzen kann 😀 Sollte also jemand von euch eines Tages eine Schnupperskistunde machen und mit einem Sessellift zum Hang fahren, so kann er ohne Bedenken die Ski in den Händen halten und so den Sessellift benutzen.
Fazit der Ski-Schnupperstunde
Uns war natürlich im Vorhinein klar, dass man innerhalb einer Stunde nicht das Skifahren lernt. Die Schnupperstunde sollte auch nur dazu dienen, einmal das Feeling vom Skifahren zu erleben und zu merken, ob es einem Spaß macht oder nicht. Der Skilehrer war sehr kompetent, sprach gebrochen Deutsch und hat anscheinend einen guten Einfluss auf meinen Freund gehabt. Er kann sich nämlich durchaus vorstellen, irgendwann einmal einen richtigen Skikurs mitzumachen.
Solltet ihr also jemanden mit einer Skischnupperstunde überraschen wollen, so kann ich das Skigebiet auf jeden Fall empfehlen, allerdings sollte man sich nicht gerade für die Skischule Pampeago entscheiden. In Obereggen (Nachbarort) gibt es ebenfalls eine Skischule, die sogar neben der Talstation einen Anfängerberg hat.
Anmerkung zu den Fotos: Manche Bilder haben leider eine geringe Auflösung, da ich sie von unterwegs mit dem Handy gemacht habe…Skifahren mit einer Spiegelreflexkamera wäre mir doch etwas zu riskant gewesen 😀
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