Schon von Weitem fällt das in Dynamic Sunstone Red lackierte Sportcoupé in der Innenstadt Frankfurts auf. Ein Infiniti Fahrzeug in Deutschland ist leider immer noch viel zu selten gesehen, der tiefrote Q60 nahezu noch ein Unikat. Doch das wird sich hoffentlich mit der bevorstehenden Markteinführung ändern, denn schließlich ist das Coupé nicht nur ein echter Blickfang sondern er sorgt besonders in der 3.0t Version auch für jede Menge Fahrspaß.
Allgemeines zum Infiniti Q60
Für Infiniti ist der Q60 nicht das erste Sportcoupé, für den europäischen Markt hingegen ist er das erste Infiniti Coupé. Die Vorgänger des Q60 sind der G35 und G37 (seit 2002 und 2008), die in Europa nicht verfügbar waren. Da die Nachfrage nach Coupés mittlerweile auch in Europa gestiegen ist, will Infiniti sein bisher leistungsstärkstes Modell dieser Zielgruppe nicht vorenthalten.
Verfügbar ist der Q60 als 2.0 Liter Vierzylinder Benzinmotor mit Turbolader (211PS) und als 3.0 Liter-V6-Twin-Turbo-Motor aus der neuen und exklusiven „VR“-Antriebsserie (405PS). Den kleineren Motor gibt es nur mit Heckantrieb, den großen serienmäßig mit Allradantrieb.
Exterieur
Die Form des Q60s wurde orientiert an der Designphilosophie der „Kraftvollen Eleganz“ entwickelt. Wie alle Infinitis weist auch er drei unverkennbare Charaktereigenschaften auf: Den Doppelbogengrill, die Scheinwerfer in Augenform und die sichelförmige C-Säule. Viel hat sich zwischen dem Concept Car und dem realen Q60 nicht verändert: Das Exterieur ist niedriger und breiter als das seiner Vorgänger und sorgt somit für eine kräftige Sportlichkeit und eine elegante Darbietungsform. Ziel ist die Vermittlung eines selbstbewussten Gefühls von Bewegung und Leistung, die meiner Meinung nach gut gelungen ist. Die Leistung des Sportcoupés wird durch die skulpturhafte Linienführung und die starken Proportionen visualisiert und findet sich nicht nur an der PS Zahl sondern auch im Aussehen wieder. Den Q60 gibt es in 10 Außenlackierungen, das Dynamic Sunstone Red ist eine Infiniti Kreation nach patentierten Lackierverfahren und schützt das Fahrzeug durch mehrere Schichten vor Kratzern.
Interieur
Nach dem Konzept „Fokus auf den Fahrer und Bedacht auf den Beifahrer“ wurde das Interieur des neuen Q60s entwickelt. Jedem Insassen soll ein klar definierter Raum zugeteilt werden, indem er sich wohl fühlen kann. Der moderne Innenraum weist hochwertige und einzigartige Materialien auf: Von Leder über Aluminium und Holz bis hin zu violetter Kohlefaser, im Q60 wird Individualität groß geschrieben. Sowohl die Polsterung als auch die Dekorleisten können nach den eigenen Wünschen angepasst werden.
Das Armaturenbrett ist auf den Fahrer ausgerichtet. In der Mittelkonsole befindet sich ein doppelter Touchscreen (oben 8 Zoll, unten 7 Zoll), wodurch analoge Tasten fast überflüssig werden und nur noch die wichtigsten Knöpfe außerhalb den Touchscreens Anwendung finden. Dadurch wirkt das Cockpit sehr übersichtlich und aufgeräumt. Das zentrale Steuerungssystem InTouch wurde überarbeitet und enthält die neuste Generation der Infotainment-Technologie von Infiniti. Ist man die Bedienung von Systemen anderer Hersteller gewöhnt, mag sie anfangs im Q60 etwas kompliziert wirken. Nach einigen Tagen findet man sich aber gut zurecht und weiß, wo sich welcher Menüpunkt versteckt.
Technik und Technologie
Hervorheben muss man die Steer by Wire Technologie von Infiniti. Sie ist weltweit einmalig und überträgt die Lenkimpulse des Fahrers rein digital. Im Q50 fand dieses System erstmals Anwendung, inzwischen liegt die zweite Generation vor. Bestehend aus einem Lenkeinschlagsensor, einer Computer-Steuereinheit und elektrischen Lenkmotoren, werden die Befehle des Fahrers vollständig elektronisch umgesetzt. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen mechanischen Systemen ist, dass die Reaktionen schneller sind und unerwünschte Lenkvibrationen herausgefiltert werden. Sollte das direkt adaptive Steering (DAS) doch einmal ausfallen, gibt es eine mechanische Backup Lenkung, die sofort zu Verfügung steht. Ich habe DAS bereits mehrfach auf holprigem Untergrund ausprobiert und war fasziniert, dass das Lenkrad von den Unebeneheiten unberührt blieb und der Q60 trotzdem auf Kurs blieb.
Für den Infiniti Q60 gibt es zwei verfügbare Fahrwerks-Systeme: Eine neu entwickelte Standardaufhängung und ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk, das permanent die Wank- und Nickbewegungen überwacht. Bei dem elektronischen Fahrwerks-System passen sich die Dämpfer entsprechend an und ermöglichen somit ein gleichmäßiges, kontrollierbares Fahrverhalten. Die neue dynamisch digital gesteuerte Aufhängung (DDS) verspricht direkte Reaktionen des Fahrwerks, hohe Agilität und einen verbesserten Fahrkomfort. Durch einen Fahrmodus-Wahlschalter kann der Fahrer die Systeme DDS und DAS nach seinen individuellen Wünschen anpassen und mit seinem Fahrstil abstimmen. Neu ist der Sport+ Modus, mit einer schnellen Getriebeübersetzung für ein sportliches Fahrgefühl. Mir machte der Q60 bereits im normalen Modus viel Spaß auf den kurvigen Straßen rund um den hessischen Feldberg.
Nicht nur Komfort und Fahrfreude findet man im Infiniti Q60, das Fahrzeug sorgt durch zahlreiche Assistenzsysteme für ausreichend Sicherheit. Dazu zählen die intelligente Geschwindigkeitsregelung, der Spurhalteassistent, die Heckaufprall-Vermeidung, die automatische Notbremsung, der Tote-Winkel Assistent, das vorausschauende Auffahrwarnsystem (beobachtet die Situation vor dem vorausfahrenden Fahrzeug), die aktive Fahrspurüberwachung, das adaptive Kurvenlicht, die Verkehrszeichenerkennung, der Rundumsicht Monitor und die Erkennung bewegter Objekte.
Der Rundumsicht Monitor ist ein sehr nützliches Tool, der auch mit deaktiviertem Tempomat funktioniert. Bei aktiviertem „Schutzschild“ bremst das Fahrzeug automatisch ab, wenn das Fahrzeug davor zu bremsen beginnt oder sogar zum Stillstand kommt. Man muss dazu lediglich den Fuß vom Gas nehmen, das Bremsen übernimmt der Q60 für einen. Auffahrunfälle sind damit fast ausgeschlossen. Ich bin von dem System sehr überzeugt und vermisse es bei vielen anderen Autoherstellern.
Persönlicher Eindruck
Das Design finde ich sowohl im Inneren als auch von der Karosserie sehr gelungen. Das Heck hat eine ganz spezielle Form, die den Q60 zu etwas besonderem macht. Von vorne erinnert der Q60 an seine Geschwister (Q50, Q70). Bei unserer Fahrt durch den Taunus hatten wir die Möglichkeit, das Fahrzeug auf der Autobahn bei höheren Geschwindigkeiten testen zu können. In Sekundenschnelle ist der Q60 mit 3.0 Liter-V6-Twin-Turbo-Motor auf über 150 km/h gebracht. Wenn man vom Gas geht, rollt er trotzdem flott weiter (Auskuppeln, Segelfunktion), ohne bereits stark an Geschwindigkeit zu verlieren. Die Assistenzsysteme funktionierten zuverlässig und auch das sportliche Fahren verlief ohne Instabilität. Der Sound ist nicht zu aufdringlich und perfekt für ein sportliches aber dennoch elegantes Coupé. Der Tacho ist in der Farbe lila gehalten und spiegelt somit die Marke Infiniti wieder. Wer ein individuelles Fahrzeug sucht, wonach sich Passanten sicherlich umdrehen werden, sollte sich den neuen Q60 unbedingt einmal genauer anschauen!
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