Diesen Sommer verbrachten wir eine Woche im Nordosten Siziliens.
Dass wir von der über 25 km² großen Insel nur einen Teil erkunden konnten, liegt unter anderem an den Straßen in Sizilien.
Zwar besitzt der Nordosten eine Autobahn, die entlang der Küste verläuft, doch diese kann man nicht mit unseren Deutschen Autobahnen vergleichen.
Hier ein paar Fakten zu der sizilianischen Autobahn:
1. Die Autobahn enthält Mautabschnitte: Autobahnabschnitte, die entlang einer größeren Stadt verlaufen haben keine Mautgebühren, da es hier zu viele Ausfahrten gibt. Für Autobahnabschnitte abseits der Städte fallen Mautgebühren an. Wichtig für die Mautstation: es gibt reine Telepass-Durchfahrten, die man, wenn man mit Kreditkarte oder bar zahlen möchte, meiden muss.
2. Tempolimit auf der Autobahn: In Italien herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Mit 130 km/h kann man hier maximal fahren, wobei man selten so schnell fahren kann, da der Zustand der Autobahn nicht dem deutschen Standard entspricht.
3. Wechsel von Tunnels und Brücken: Die Autobahn im Nordosten Sizilien besteht hauptsächlich aus Tunnels und Brücken. Darunter befinden sich auch längere Tunnels von 3000 Metern. Doch die Qualität der Tunnels lässt oft zu wünschen übrig: schlechte Beleuchtung, unebene Straßenabschnitte. Auch die Brücken befinden sich teilweise in einem schlechten Zustand: sie enthalten große Schlaglöcher und alle paar Meter die typischen Brücken“huppel“.
Auch müsse sich die Augen an den ständigen Wechsel von Dunkelheit im Tunnel und dem sonnigen Tageslicht gewöhnen.
4. Kurvige Autobahn: teilweise gibt es recht unübersichtliche Autobahnabschnitte, da der Straßenverlauf sehr kurvig ist. Im Mittelstreifen der Autobahn wachsen Palmen und Pflanzen, die zwar nett aussehen, doch auch die Sicht behindern.
Insgesamt erfordern die sizilianischen Autobahnen aufmerksame Fahrer, die vorausschauend und „auf den Boden schauend“ fahren müssen. Denn anders als in Deutschland gibt es oft große Löcher im Asphalt, die man wenn möglich umfahren sollte.
Die Autobahn verläuft wie gesagt nur entlang der Küste. Möchte man aber das bergige Hinterland erkunden – was übrigens sehr empfehlenswert ist – so muss man sich mit den Berg-/Pass-/Landstraßen zufrieden geben (hier geht’s zu diesem Artikel).
Auf dieser google-maps Karte sieht man einen kurzen Abschnitt der Autobahn und ihren Verlauf:
O, da bin ich ja auf diese Straßen gespannt wenn wir uns nächstens zwei Wochen lang ihrer „erfreuen“ dürfen. Wie ist das wenn man eine Panne hat und sich nicht selber helfen kann? (Bin schon 70) Haben die einen Pannendienst und kommt der überhaupt? Das Tom Tom mit zu nehmen macht da wohl eher keinen Sinn? Empfehlen sie da eher eine gute Strassenkarte oder landet man mit einer solchen auch im Nirgendwo, sprich auf ungepflasterten Feldwegen? Danke für Ihre Antwort. Ulla
Hallo Ulla, jede Autovermietung hat in der Regel einen Notfalldienst (meist spricht dieser Englisch), den man bei Pannen anrufen sollte. Diese kommen bestimmt auch, allerdings dauert dies länger als bei uns in Deutschland. Am besten fährt man vorsichtig und achtet besonders auf die Schlaglöcher, dann passiert normalerweise auch nichts. Wir hatten damals ja einen Kleinwagen mit wirklich winzigen und anfälligen Reifen, mit unserem Zweitauto funktionierte dann alles einwandfrei.
Ich würde trotzdem ein Navigationssystem mitnehmen, diesem sollte man aber nicht – wie wir damals – blind vertrauen, sondern auch die Straßenschilder mit im Auge behalten. Wenn auf einer Straße der Verkehr immer weniger wird, dann rate ich, doch mal einen Blick auf die Straßenkarte zu werfen, nicht dass sie im Nirgendwo endet. Fahrt ihr aber nur die großen Straßen (Autobahn oder Schnellverbindungsstraßen) so könnt ihr ruhig per Navi fahren. Nur bei kleineren Nebenstraßen kann das Navi durchaus Fehlinformationen geben. Wichtig ist, dass ihr im TomTom angebt, ungepflasterte Straßen zu meiden!
Aber keine Angst, normalerweise funktioniert das Autofahren auf Sizilien – genauso wie in anderen Südländern – problemlos. Wir hatten nur etwas Pech mit unserem ersten Mietwagen und unserer Route über die Berge. Wer aber keine Experimente versucht, sollte überall gut ankommen.
Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen und wünsche euch einen schönen Urlaub und viel Spaß beim Inselerkunden 🙂