Für Hundebesitzer gibt es ein neues Buch, das im Regal neben anderen Hunderatgebern nicht fehlen sollte: “Wenn Hunde sprechen könnten und Menschen richtig zuhören“. Das Besondere an dem Buch: Nicht nur der Hundecoach kommt hier zu Wort, sondern auch Hundehalter und natürlich die Hunde selbst. Wie das im Buch umgesetzt wird und ob der Dialog zwischen Mensch und Tier nur unterhaltsam ist oder auch wirklich die Funktion eines Ratgebers erfüllt, möchte ich euch genauer vorstellen.
Fakt ist, man weiß nie zu hundert prozentiger Wahrscheinlichkeit ob ein Hund tatsächlich so denken/sprechen würde, wie es ein Mensch für ihn auf ein Blatt Papier schreibt. Doch mit dieser neuen Methode sollen die häufigsten Verständnisschwierigkeiten zwischen Halter und Hund aufgedeckt und genauer untersucht werden. Funktioniert das? Meine Antwort dazu lautet Ja.
Warum verhält sich mein Hund genauso?
Habt ihr euch auch schon öfters gefragt, warum euer Hund sich in bestimmten Situationen so verhält und nicht anders, auch wenn es für euch keinen Sinn ergibt? Habt ihr schonmal daran gedacht, dass es möglicherweise an eurem eigenen Verhalten liegen könnte? Nein? Dann solltet ihr das Buch unbedingt einmal in die Hand nehmen. Es beschreibt 20 der am häufigsten auftretenden Probleme zwischen Hunden und ihren Zweibeinern, angefangen von Problemen beim Autofahren bis hin zur Leinenaggression.
Zu Beginn jedes Kapitels wird die Situation aus verschiedenen Perspektiven beschrieben. Es kommt sowohl der Hund selbst als auch sein Besitzer und ein Hundecoach zu Wort. Durch die unterschiedlichen Rollen sollen die Verständnis- bzw. Kommunikationsprobleme zwischen Mensch und Tier, die eigentlich leicht gelöst werden können, jedoch oft unentdeckt bleiben, auf anschauliche Weise aufgezeigt werden. Mir gefällt z.B. das Kapitel über das Problem der Leinenzerrer sehr gut: Dadurch, dass der Hund im Buch sprechen kann, kann man nachvollziehen, was bestimmte Verhaltensweisen seines Halters für ihn bedeuten, auch wenn der Mensch eigentlich eine ganz andere Absicht damit erzeugen will und warum er dann ein Verhalten zeigt, dass wir eigentlich nicht sehen wollen. Lässt man sich auf die Gedanken des Tieres ein, kann man besser sein eigenes Verhalten analysieren und mögliche Ursachen für Missverständnisse zwischen Mensch und Tier erkennen. Natürlich darf man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, da die Situationen ja nur fiktiv sind und die Sprache des Hundes selbstverständlich nicht eins zu eins auf Unsere übertragen werden kann. Ich finde das Buch aber gerade durch seine Originalität sehr gelungen.
Aufbau des Ratgeber-Buchs
Im Buch werden 20 Alltagsprobleme durch je einen Gedankenaustausch zwischen Hund, Besitzer und Tiercoach angesprochen und mögliche Lösungen erarbeitet. Als Einleitung in das Thema werden die fünf häufigsten Hundehaltertypen genauer vorgestellt. Je nach Typ sind manche Probleme wahrscheinlicher als andere, abhängig davon, wie man seine Beziehung zum Hund sieht.
Ich konnte mich bei den Hundebesitzertypen zwar nicht wiedererkennen, finde das Buch dennoch interessant und lehrreich. Auf witzige Art und Weise werden die häufigsten Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Mensch und Tier angesprochen. Wenn man in sich geht, entdeckt man auch das ein oder andere unbewusste Verhalten bei sich und kann nun die Auswirkungen auf den Hund genauer untersuchen. Am Ende jedes Kapitels werden Tipps zur Verbesserung und ein Überblick über falsches Verhalten in dieser Situation stichpunktartig festgehalten.
Fazit:
Wenn ihr euren Hund gerne besser verstehen oder auf unterhaltsame Art und Weise mehr über Hundeerziehung erfahren wollt, dann ist das Buch „Wenn Hunde sprechen könnten und Menschen richtig zuhören“ eine Empfehlung. Der Ratgeber macht auf neue Art und Weise, nämlich durch das Zu-Wort-Kommen des Hundes, auf die häufigsten Verständnisschwierigkeiten zwischen Mensch und Tier aufmerksam und schlägt mögliche Lösungen vor. Ich bin gespannt, wie eure Meinung zu dem neuen Ratgeber ist!