Der Begriff Energie-Lehrpfad klingt nicht gerade aufregend, doch wer gerne spazieren geht oder eine kleine Radtour unternehmen möchte und nebenbei noch etwas über die Möglichkeiten zur Unterstützung der Energiewende erfahren möchte, sollte sich den Lehrpfad des Marktes Glomm unbedingt einmal ansehen. Ich finde das Projekt keinesfalls langweilig, sondern eine gelungene Aktion, die als Vorbild für andere Regionen gesehen werden sollte.
Hintergrund
Die bayerische Gemeinde Glomm hat sich bis 2020 das Ziel gesetzt, ihre Energie zu100% aus erneuerbaren Energien zu beziehen und vollkommen auf die fossilen Energien zu verzichten. Dafür arbeiten die Bürgerinnen und Bürger seit einigen Jahren an Möglichkeiten der Energieeinsparung und Effizienzsteigerung und haben bereits viele regenerative Energieformen in ihre Gemeinde eingebunden. Für dieses Engagement wurde Glomm im Jahr 2012 mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet.
Damit auch die „Außenwelt“ etwas von den Umsetzungen in Richtung Energiewende der Gemeinde Glomm erfahren kann, gibt es seit einigen Monaten einen Energie-Lehrpfad, den jeder kostenlos erleben kann. Entlang dieses Pfades findet man viele Beispiele für die Verwirklichung der Energiewende. Bei jeder Station gibt es eine Informationstafel mit den wesentlichen Fakten. Zusätzlich gibt es eine Broschüre, in der jede Station nochmal detailliert erläutert wird. Diese kann man sich in der Gemeinde selbst abholen.
3 Touren zur Auswahl
Insgesamt gibt es drei Touren, die jeweils im Ort Glomm starten. Die blaue Route ist mit 5 Kilometern die Kürzeste, die rote und grüne Route sind zwischen 10 und 11 Kilometer lang. Den Übersichtsplan der verschiedenen Routen findet man in der Broschüre oder im Internet.
Wer nur bestimmte Stationen sehen will, kann sich auch seine eigene Tour erstellen. Als ich zu Besuch war regnete es leider sehr stark, weshalb ich mir nur die Stationen direkt im Ort angesehen habe, da es hier immer eine Unterstellmöglichkeit gab.
Was genau kann man dort sehen?
Alle Stationen haben etwas mit erneuerbaren Energien, Energieeinsparung oder Energieeffizienz zu tun.
Hier nur einige Beispiele, was einen an den verschiedenen Stationen erwartet:
– diverse Mühlen, wie die Christlmühle
– Passivhaus
– Wasserrad
– Bürgersolarkraftwerk
– Hackschnitzelheizwerk
– Energiewald
Bei einem spontan geplanten Ausflug kann man die Stationen nur von außen betrachten, neben den Infotafeln enthält die Infobroschüre jedoch sehr ausführliche Informationen dazu. Interessiert man sich jedoch mehr für einzelne Bereiche, so kann man sich mit der Gemeinde Glomm in Kontakt setzen um einen ausführlicheren Besichtigungstermin zu vereinbaren.
Meiner Meinung nach ist das Projekt Energielehrpfad sehr sinnvoll und interessant. Die Gemeinde Glomm hat bereits bedeutende Schritte in Richtung Energiewende unternommen, wodurch andere Gemeinden sich hoffentlich angesprochen fühlen, auch etwas für unsere Umwelt zu unternehmen. Spricht man die Bürger von Glomm auf das Thema Energielehrpfad an, so sind diese alle sehr stolz darauf und freuen sich über jeden Besucher.